Aktive aller Altersklassen leisten Großes
Leiter der BRK-Bereitschaft Oberstaufen blickt mit Stolz auf das Jahr 2023 zurück
Beim traditionellen Kameradschaftsabend mit Jahreshauptversammlung der BRK-Bereitschaft Oberstaufen warf Bereitschaftsleiter Markus Gorbach einen zufriedenen Blick zurück auf das Jahr 2023. Die Bereitschaft ist mit ihren 77 erwachsenen Mitgliedern und den 36 Kindern und Jugendlichen der Jugendrotkreuzgruppe eine der größten Ortsgruppen im Kreisverband Oberallgäu. Im Lauf des vergangenen Jahres leisteten die Ehrenamtlichen mehr als 15.000 unentgeltliche Dienststunden.
Markus Gorbach dankte den Aktiven für ihre hochmotivierte ehrenamtliche Arbeit und das sehr gute kameradschaftliche Miteinander. Der Bereitschaft gelinge es, Neumitglieder zu gewinnen, gleichzeitig blieben auch die älteren Mitglieder lange aktiv, freute er sich. Stolz sein dürfe man auf den sehr guten Ausbildungsstand. Unter den Mitgliedern befinden sich fünf Ärzte – „ein unbezahlbarer Vorteil“, wie er betonte. „Aber auch das Sanitätspersonal ist mit Notfallsanitätern bis zu Sanitätern profund bestückt.“
Ein zentral wichtiges Standbein der Bereitschaft ist die Unterstützung des Rettungsdienstes. Aktuell sind hier 21 Mitglieder als Fahrer oder Beifahrer aktiv, sowie acht Praktikanten. Gemeinsam leisteten sie 3.744 Dienststunden. Beinahe die Hälfte der Patienten wurden in die Notaufnahme der Klinik in Immenstadt gebracht, zweithäufigstes Ziel war die Klinik Lindenberg. Kempten wurde mit fast jedem zehnten Patienten angefahren. „Hier wird unser wesentliches Problem der Zukunft bereits deutlich: die Schließung der Notaufnahme im Klinikum Lindenberg. Dies führt zu einer deutlich höheren Belastung in Immenstadt und im Zuge dessen zu längeren Wartezeiten und längeren Transportdauern, vor allem für die Patienten im Westallgäu“, monierte Markus Gorbach. Problematisch sei zudem die seit Januar 2024 geltende gesetzliche Neuregelung, der zufolge nur noch Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen die Schichtführerrolle auf dem Rettungswagen übernehmen können. „Somit können unsere ehrenamtlichen Rettungsassistentinnen und -assistenten nur noch Fahrerschichten übernehmen.“
Als immens wichtig erwies sich der 2021 ins Leben gerufene „Helfer vor Ort“. Der Dienst verzeichnete 111 Einsätze - eine Steigerung von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Dieser hohe Bedarf zeigt, dass hiermit ein dringend nötiges Angebot für die Oberstaufner Bevölkerung eingeführt wurde“, betonte Gorbach. „Besonders erwähnenswert finde ich, dass allein letztes Jahr durch dieses Engagement zwei erfolgreiche Wiederbelebungen durchgeführt wurden. Nur durch zeitnahes Eingreifen konnten zwei Menschenleben gerettet werden.“
Neben den rettungsdienstlichen Aufgaben floss sehr viel Zeit in die Sanitätswachdienste. Die Staufner Rotkreuzler waren etwa auf der Allgäuer Festwoche, an der Freilichtbühne Altusried, beim Georgiritt in Steibis und bei vielen anderen großen Veranstaltungen zur Stelle, um für die sanitätsdienstliche Sicherheit der Gäste und Teilnehmenden zu sorgen. Darüber hinaus stellte die Ortsgruppe im Winter eine zusätzliche Rufbereitschaft mit dem Krankenwagen für verletzte Skifahrer, leistete zahlreiche Krankentransporte sowie zwei Einsätze der Schnelleinsatzgruppe Behandlung. Sie unterstützte die örtlichen Blutspendetermine und schulte im Rahmen von 45 Erste-Hilfe-Kursen für Kinder und Erwachsene 665 Teilnehmende. Zwei der Bereitschaftsmitglieder engagieren sich in der Motorradstreife, eine weitere Kameradin im Arbeitskreis Krisenintervention. Ein spezielles Angebot bildet die wöchentlich stattfindende und rege angenommene Seniorengymnastik. Sehr viel Herzblut und Zeit (2.980 Stunden) widmeten die Verantwortlichen zudem der großen und sehr aktiven örtlichen Gruppe des Jugendrotkreuzes. Markus Gorbach: „Uns ist besonders wichtig, die Jugend erfolgreich an den Gedanken des Roten Kreuzes herangeführt zu wissen. Dass dies auch im Sinne der Bereitschaft ist, zeigt sich daran, dass wir im vergangenen Jahr vier Jugendrotkreuzler zum Sanitätskurs senden konnten – sie stehen uns bereits jetzt als Bereitschaftsmitglieder zur Verfügung.“ Neben alledem kümmerten sich die Ehrenamtlichen auf vielfältige Weise um die Mittelbeschaffung, ohne die viele der Angebote gar nicht möglich wären. Markus Gorbach dankte allen Aktiven, den umliegenden Bereitschaften, den „Rettungshundlern“, Feuerwehren, Bergwacht und Polizei. „Die Zusammenarbeit im Dienst am Menschen sucht in und um Oberstaufen ihresgleichen.“ Sein Dank ging auch an die Marktgemeinde Oberstaufen, die an dem Abend durch den 2. Bürgermeister Markus Geißler vertreten war. „Hier gibt es immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen.“ Auch der Rathauschef der benachbarten Gemeinde Stiefenhofen, Christian Hauber, nahm an der Versammlung teil.
Mehrere Mitglieder wurden für langjährige Mitgliedschaft bzw. besondere Leistungen geehrt:
Angelika Jörg
5 Jahre
Claudia Lanser
5 Jahre
Sarah-Jayne Lewis
10 Jahre
Manuela Haug
15 Jahre
Susanne Schock
20 Jahre
Florian Schoder
20 Jahre
Georg Höß
20 Jahre
Christian Schock
35 Jahre
Keck Thomas 3
5 Jahre
Mila Knezovic
(Ehrenzeichen in Bronze)
Simon Schmitz
(Ehrenzeichen in Bronze)
Tobias Bäurle
(Ehrenzeichen in Bronze)