Kennenlernen, Erfahrungsaustausch, Üben - das alles stand auf dem Programm des Ausbildungstages für die Helfer vor Ort (HvO) der BRK-Bereitschaften Oberallgäu. Zahlreiche Mitglieder dieses rein ehrenamtlich getragenen, anspruchsvollen Dienstes, den die BRK-Bereitschaften in acht Landkreisgemeinden bereitstellen, kamen am vorvergangenen Sonntag zu dieser alljährlich stattfindenden Veranstaltung im Kemptner BRK-Gebäude zusammen.

Am Vormittag stand fast vier Stunden lang Skills Training (skills = Fertigkeiten) auf dem Programm. Hierbei übten die Einsatzkräfte an mehreren Stationen, vergleichbar mit einem Zirkeltraining im Sport, den fachgerechten Umgang mit unterschiedlichen medizinischen Situationen, denen sie in ihrem Dienst begegnen können. Dazu gehören beispielsweise Reanimationen, das Assistieren beim Legen eines intravenösen Zugangs, die Anwendung des Heimlich-Handgriffs und vieles mehr. Die Schulung lag in der Verantwortung von Sonja Bingger (ehrenamtliche Instruktorin und Ausbilderin Sanitätsdienst beim BRK- Oberallgäu), Robert Mayer (hauptamtlicher Praxisanleiter für Notfallsanitäter beim BRK Oberallgäu) und Frank Schönmetzler (hauptamtlicher Leiter Breitenausbildung beim BRK Oberallgäu).

In einem weiteren Modul wurden die Teilnehmenden in die korrekte Umsetzung von Dokumentationspflichten eingeführt, die im Rahmen von Einsätzen zu erfüllen sind. Ingo Hofer, stellvertretender Leiter der ILS-Allgäu und dort für den Bereich Rettungsdienst zuständig, erklärte in einem Vortrag, wie die Helfer-vor-Ort-Gruppen in die Alarmierung integriert sind und zeigte die in der Leitstelle hinterlegten Schemata auf. „Das sind interessante Informationen, die das gegenseitige Verständnis stärken“, so Kreisbereitschaftsleiter Matthias Straub.

Daneben konnten die mitgebrachten HvO-Fahrzeuge in Augenschein genommen werden. Beim gemeinsamen Mittagessen und rund um die Veranstaltung gab es zudem genügend Zeit zum kollegialen Austausch. Organisiert hatte den Ausbildungstag Winfried Tichacek, ehrenamtlicher „Beauftragter für den HvO-Dienst“ der Bereitschaften im BRK Kreisverband Oberallgäu, in enger Abstimmung mit der Kreisbereitschaftsleitung und dem Ausbildungsteam. Er zieht ein rundum positives Fazit: „Die regelmäßige gemeinsame Auffrischung von Fachwissen und Fachkenntnissen und das Beüben des Umgangs mit neuen Techniken und Geräten ist wichtig und gibt Sicherheit für die Einsatzkräfte. Das alles trägt dazu bei, dass sie ihrer enorm verantwortungsvollen Aufgabe stets kompetent nachkommen können. Außerdem ist es immer wieder eine Bereicherung, mit den Rotkreuzlern von anderen HvO-Standorten ins Gespräch zu kommen.“

Information zum Helfer vor Ort-Dienst
Die BRK-Bereitschaften im Oberallgäu stellen in acht Landkreisgemeinden den rein ehrenamtlich getragenen Helfer-vor-Ort-Dienst. Wenn die Integrierte Leitstelle (ILS) bei einem Notruf absehen kann, dass das reguläre Rettungsfahrzeug länger zur Anfahrt benötigt, beispielsweise wegen eines zeitgleichen anderen Einsatzes oder einer langen Anfahrt zum Unglücksort, alarmiert sie die speziell ausgebildeten ehrenamtlichen HvO-Mitglieder. Diese übernehmen umgehend die Versorgung der Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.