BRK auf dem Weg in die Zukunft: Tag der Bereitschaften und Arbeitskreise des Roten Kreuzes Oberallgäu
Die Kreisbereitschaftsleitung (KBL) unter Matthias Straub und Prof. Christoph Tiebel begrüßten rund 150 Mitglieder im Kurhaus in Oberstaufen. Unter den Slogans "Erkennen was wir haben" - "Bewahren was gut ist" - "Entwickeln was nötig ist" - wurden die einzelnen Einsatzeinheiten beleuchtet.
Das Rote Kreuz Oberallgäu verfügt derzeit über rund 500 aktive Mitglieder. Die KBL stellte die Umsetzung mehrerer Projekte vor:
- Die Helfer vor Ort (HvO) konnten um den Standort in Steibis erweitert werden.
- Eine Optimierung der Einsatzleiter Rettungsdienst (ELRD) und Organisatorische Leiter (OrgL) wurde erarbeitet.
- Die Durchführung einer Stabsrahmenübung mit der Landratsamt Oberallgäu wurde umgesetzt.
- Ein Großunfallsymposium im Kreisverband Oberallgäu wurde vorbereitet.
- Die Schnelleinsatzgruppe Technik und Sicherheit (SEG TuS) in Altusried konnte in Dienst gestellt werden.
- Ein Arbeitskreis Fachdienst Motorrad wurde installiert.
- Die Gründung einer neuen Bereitschaft in Waltenhofen konnte umgesetzt werden.
- Das Team PuMA (Presse und Medienarbeit) nahm ihre Arbeit auf.
- Die Vernetzung mit Bereitschaften im benachbarten Baden- Württemberg wurde aufgebaut.
- Ein neues Alarmierungssystem EFIS wurde eingeführt.
Im vergangenen Jahr warteten zahlreiche Sanitätsdienste im gesamten Oberallgäu auf die Aktiven. So mussten u.a. bei der Allgäuer Festwoche, der BR-Radltour, beim Hindelanger Weihnachtsmarkt, dem Allgäuer Triathlon, bei der Altusrieder Freilichtbühne die Besucher und die Aktiven sanitätsdienstlich abgesichert werden.
Die SEG-Behandlung, eine Unterstützungseinheit für den regulären Rettungsdienst, wurde zu mehreren Großeinsätzen alarmiert. Ein Busbrand auf der B 308, der Massenanfall von Erkrankten in einem Hotel im Bereich Oberstdorf und ein Hotelbrand im Ostrachtal machten deren Einsatz erforderlich. Ziel in diesem Bereich ist die Ergänzung der Ausstattung bei den Mannschaftstransportfahrzeugen, die staatlicherseits schon lange ausstehen. Weiterhin stellt die personelle Bereitstellung von Einsatzkräften tagsüber als Ergänzung für den regulären Rettungsdienst eine Herausforderung dar.
Für die Helfer vor Ort (HvO ) in Wertach konnte ein neues Einsatzfahrzeug beschafft werden. Hier wurden im vergangenen Jahr 129 Einsätze gezählt. Die Gruppe sieht sich als das Rote Kreuz im Ort, die sich sowohl bei Veranstaltungen als Sanitätswachdienst, aber auch beim Blutspenden u.v.m. engagieren. Die Arbeit der Gruppe sorgt für eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.
Die HvO in Muthmannshofen feiern am 22. September ihr 20-jähriges Bestehen. Auch hier besteht eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Gruppe wünscht sich für die Zukunft eine Verbesserung bei den Alarmierungsrelevanz.
Bei der ehrenamtlichen Beteiligung im Rettungs- und Notarztdienst, den Unterstützungsgruppen Rettungsdienst, den Schnelleinsatzgruppen Transport, Sonderbedarf Rettungsdienst und den Rufdiensten von Krankentransportwagen in den einsatzreichen Wintermonaten wurden nahezu 29.000 Stunden erbracht. Diese Einheiten sorgen dafür, dass in Zeiten, bei der die öffent-lich rechtlichen Rettungsfahrzeuge voll ausgelastet sind, zusätzliche Kräfte eingesetzt werden können.
Die Fachgruppe Information und Kommunikation (IuK) quasi die mobile Leitstelle vor Ort konnte kam bei Großeinsätzen sowie bei großen Sanitätsveranstaltungen wie z.B. dem Bad Hindelanger Weihnachtsmarkt zum Einsatz. Die mobile Leitstelle wurde in Eigenleistung an die neueste Kommunikationstechnik angepasst.
Auf 57 Einsätze konnten die Aktiven der Psychisch Sozialen Notfallversorgung (PSNV) im vergangenen Jahr zurückblicken. Ihre Stärke liegt im Individualismus, der Belastbarkeit der Mitglieder sowie die geleistete Zeit die hier aufgewendet werden muss. Gerade als Überbringer von Todesnachrichten sind die Mitglieder stark gefordert. Die ständige Fortbildung und Mediation nimmt zusätzlich sehr viel Zeit in Anspruch.
Bei der Motorradstreife mit 6 Mitgliedern wurden 552 Einsätze gezählt. Das schnelle, wendige und von hoch qualifiziertem Personal besetzten Ret-tungsmittel war häufig vor dem regulären Rettungsdienst am Einsatzort und konnte somit das sogenannte therapiefreie Intervall zu Gunsten der Betroffenen deutlich verkürzen.
Die Rettungshundestaffel, den Hundlern, wie sie ihr Leiter Prof. Tiebel liebevoll nennt, war bei 60 Einsätzen weit über die Grenzen des Kreisverbandes hinaus im Einsatz. Die 26 Mitglieder und ihre vierbeinigen Helfer stellen damit eine der größten Staffeln in Bayern dar. Highlight war eine Trümmersuchübung in Paris. Ihre Stärke liegt laut Prof. Tiebel in ihrem enormen Engagement.
PUMA – Presse- und Medienarbeit, eine neu gegründete Arbeitsgruppe stellte klar, dass sie nicht als Redaktion zu betrachten ist, sondern als ein Netzwerk der Oberallgäuer Bereitschaften im Roten Kreuzes zur Verfügung steht. „Wir wollen Wahrnehmung und Stärke des BRK-Kreisverbandes Oberallgäu wirkungsvoll darstellen“. „Die Öffentlichkeit weiß häufig nicht, was und wie viel die Ehrenamtlichen Jahr für Jahr rund um die Uhr leisten“, so Matthias Gantner, Mitglied der Gruppe.
Zum Abschluss bedankte sich die Kreisbereitschaftsleitung bei allen, für die geleistete Arbeit mit einem Imbiss bei gemütlichem Beisammensein.