Das gefährliche Nickerchen nach dem Faschingsball
Alkohol und kalte Temperaturen werden schnell lebensbedrohlich - BRK gibt Tipps Im Fasching ist es schnell passiert: Ein Bier, noch ein Bier, dann noch ein, zwei Schnäpse und weil´s so lustig ist, sogar noch ein dritter... man kennt das ja. In den meisten Fällen kommen die Partygänger sicher und wohlbehalten nach Hause, wo sie sich am nächsten Tag mit einem mächtigen Kater herumplagen dürfen. „Manchmal aber kann die Geschichte auch richtig schlimm enden“, warnt Frank Schönmetzler von BRK Oberallgäu. Vor allem, wenn Alkohol und kalte Außentemperaturen zusammentreffen, haben die Rettungsdienste viel zu tun.

„Jetzt in der Faschingszeit muss der Rettungsdienst immer wieder zu Personen ausrücken, die während oder nach einer Party, einem Umzug oder Ball stark alkoholisiert irgendwo draußen gefunden wurden“, berichtet Frank Schönmetzler. Der erfahrene Rettungsassistent ist bei vielen großen Veranstaltungen wie etwa dem Dämmerumzug in Kimratshofen als Einsatzleiter für die sanitätsdienstliche Betreuung der Akteure und Besucher zuständig. „Das Hauptproblem ist, dass viele Menschen den Alkohol unter- und sich selbst überschätzen und sich infolgedessen alleine auf den Heimweg machen“, weiß er. „Nicht selten setzen aber unterwegs plötzlich Schwäche, Schwindel, Verwirrtheit oder Müdigkeit ein. Der Betroffene setzt oder legt sich hin – sei es am Straßenrand oder auf der Wiese – und schläft ein. In Verbindung mit kühlen Außentemperaturen ist das richtig gefährlich.“ Bei starker Alkoholisierung würden Kälte und Feuchtigkeit vom Betroffenen selbst nicht als Bedrohung wahrgenommen, sagt er. Doch der Alkohol erweitere die Blutgefäße und beschleunige die Auskühlung zusätzlich. „Dies kann zu Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall sogar zum Kreislaufstillstand und somit zum Tode führen“, warnt er eindringlich.
Damit all das nicht passiert, hat Frank Schönmetzler einige Tipps für Faschingsgänger parat: „Bitte achtet aufeinander, sowohl was die Alkoholmenge angeht als auch beim Nachhause-Gehen. Lasst betrunkene Freunde und Bekannte nicht alleine losziehen. Am besten, Ihr klärt im Vorfeld, dass Euch jemand abholen kann.“ Wichtig sei auch, der Witterung angemessene Kleidung für den Nachhauseweg bereit zu halten. Passanten, die eine betrunkene Person am Straßenrand finden, rät er: „Bewahren Sie Ruhe. Sprechen Sie den Betroffenen an. Wenn keine Reaktion erfolgt, überprüfen Sie Atmung und Puls. Sorgen Sie wenn möglich für Wärmeerhalt. Ganz wichtig hierbei ist: Wenn die Person teilnahmslos und verwirrt wirkt, darf sie weder aktiv, also durch Bewegung, noch passiv, zum Beispiel durch Massieren der Arme und Beine erwärmt werden! Stattdessen gilt es, nasse Kleidung zu entfernen und den Betroffenen in eine Rettungsdecke einzuwickeln, wie sie in jedem Verbandskasten zu finden ist – die goldene Seite nach außen. Bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage, so kann Erbrochenes abfließen und nicht in die Atemwege gelangen. Im Zweifelsfall alarmieren Sie bitte umgehend den Notruf unter 112. Bis zu dessen Eintreffen können Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig sein. Bei aggressivem Verhalten kann auch die Polizei gerufen werden.“ Stark alkoholisierte Personen sollte man nicht alleine lassen, auch zu Hause nicht, ergänzt Frank Schönmetzler. „Bitte behalten sie die oder den Betroffenen im Auge und achten Sie stets darauf, dass sie oder er in der stabilen Seitenlage und nicht auf dem Rücken liegt, denn sonst könnte Erbrochenes zum Ersticken führen.“