Freizeitvergnügen Fahrradfahren - Zunahme an Radunfällen
Radfahren auch abseits befestigter Wege wird immer mehr zum Freizeitvergnügen. Seit es E-Bikes gibt, hat die Zahl der Radfahrer deutlich zugenommen. Dies hat aber auch eine erhebliche Zunahme an Notfällen in diesem Bereich zur Folge.

Die beiden größten Gefahren stellen Verletzungen durch Stürze oder Herz-Kreislaufprobleme durch Überanstrengung dar. Gerade bei älteren Personen, die aufgrund der elektrischen Unterstützung beim E-Bike wieder mit dem Radeln angefangen haben, unterschätzen das Sportgerät in Gewicht, Geschwindigkeit und Bremsweg. Häufig kommt es gerade beim Bergabfahren zu Stürzen mit schweren Verletzungen.
Wichtig für Ersthelfer ist es, wenn nötig, die Unfallstelle zuerst abzusichern. Bei Verletzungen gilt es darauf zu achten, dass bereits eingetretene Schädigungen nicht verschlimmert werden. Schädel- und Wirbelsäulenverletzung stehen im Vordergrund. Bei Schädelverletzungen droht immer die Bewusstlosigkeit mit all ihren Gefahren. Wirbelverletzungen können zu Lähmungen bis hin zur Querschnittslähmung führen. Verletzungen großer Blutgefäße oder Organe (z.B. Milzriss) die unmittelbar zum lebensbedrohlichen Schock führen können, sind immer wieder festzustellen. Zu Beginn der Saison sollte der Kreislauf langsam ans Radfahren gewöhnt werden, sonst drohen Kreislaufkollaps oder Herzversagen.
Verletzte möglichst hinlegen. Wunden steril oder keimarm (z.B. mit einem frischen Stofftaschentuch) bedecken. Stark blutende Wunden verbinden, wenn nötig einem Druckverband anlegen. Eine Hochlagerung des betroffenen Körperteils unterstützt die Blutstillung. Bei der Versorgung von Verletzten auf Eigenschutz achten, Einweghandschuhe tragen.Bei Knochenbrüchen oder Verletzungen an Gelenken und Bändern den Betroffenen so lagern, dass er möglichst schmerzfrei liegt. Häufig kann es hilfreich sein, durch Kühlmaßnahmen wie kalte, nasse Umschläge ein weiteres Anschwellen der betroffenen Stelle einzudämmen.
- Herz-Kreislaufprobleme: Betroffene sofort hinlegen, vor Wärme oder Kälte schützen. Einengende Kleidungstücke öffnen. Bei Herzproblemen den Oberkörper etwas erhöht lagern, keinesfalls eine Schocklagerung anwenden.
- Bei Atemnot den Patient mit erhöhtem Oberkörper lagern. Den Betroffenen nicht unbeaufsichtigt lassen und ihn beruhigen.
- Bei Bewusstlosigkeit, die stabile Seitenlagerung durchzuführen.
- Bei Herz-Kreislaufstillstand sofort mit der Wiederbelebung beginnen.
Das Rote Kreuz Oberallgäu rät, ein kleines Erste-Hilfe-Set mitzuführen. Inhalt sollte etwas Verbandsmaterial wie Verbandspäckchen und Mullbinden sowie Wundpflaster, Einweghandschuhe und eine Rettungsdecke sein. Möglichst schnell den Rettungsdienst unter Tel. 112 rufen und abseits öffentlicher Straßen und Örtlichkeiten Einweiser für die anfahrenden Rettungsdienstfahrzeuge stellen.