„Keine Ahnung, wie Erste Hilfe geht“
Wissen und Routine helfen, um im Notfall das Richtige zu tun
Stellen Sie sich vor, Sie haben einen schweren Unfall, werden beim Einkaufen ohnmächtig, haben plötzlich starke Kreislaufprobleme oder Atemnot - und niemand hilft. Vielleicht hören Sie die Umstehenden leise sagen: „Ich mach´ da lieber nichts, hab keine Ahnung, wie Erste Hilfe geht.“ Ein schrecklicher Gedanke.
„Leider sind solche Situationen häufig Realität“, weiß Frank Schönmetzler, Ausbildungsleiter beim BRK Kreisverband Oberallgäu. „Manchmal ist es Gleichgültigkeit, nach dem Motto `Den kenn´ ich nicht, das geht mich nichts an´ oder `Keine Zeit´, manchmal aber auch die Unsicherheit, etwas falsch zu machen und damit mehr Schaden anzurichten.“ Er rät: „Wenn Sie Zeuge einer solchen Notsituation werden, ist es das Schlimmste, gar nichts zu tun. Oft ist schon viel geholfen, wenn Sie die betroffene Person ansprechen, beruhigen und gegebenenfalls den Notruf 112 alarmieren. Ideal ist es natürlich, wenn Sie grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse parat haben, wie etwa die stabile Seitenlage, oder – im äußersten Notfall - die Herzdruckmassage. Hier kann rasches Handeln über Leben und Tod entscheiden.“
Wenn man mit einer akuten gesundheitlichen Notlage konfrontiert werde, sei es in der Öffentlichkeit, im Straßenverkehr, beim Sport, zu Hause, vielleicht auch bei den eigenen Kindern, seien Wissen und Routine die besten Voraussetzungen, um das Richtige zu tun, betont Frank Schönmetzler.
„Erste-Hilfe-Kurse wurden so gestrafft, dass sie in aller Regel innerhalb nur eines Kurstages absolviert werden können. Beim BRK Kreisverband Oberallgäu gibt es neben den regulären Erste-Hilfe-Kursen unter anderem auch Auffrischungskurse sowie Erste Hilfe am Kind. Einige Krankenkassen zahlen einen Zuschuss zu den Kursgebühren. Diese liegen aktuell bei 70 Euro.“