Pilzvergiftung erkennen und richtig behandeln
BRK Oberallgäu gibt Tipps fürs Schwammerlsuchen
Die heißen Tage werden weniger und die Regenfälle in der Region nehmen zu. Die Pilze schießen jetzt also wieder regelrecht aus dem Boden, ein Traum für alle Pilzsammler. Doch hinter dem leckeren Nahrungsmittel kann sich auch eine tödliche Gefahr verbergen. Dabei besteht nicht nur das Risiko einer echten Pilzvergiftung, auch genießbare Pilze können zum Gefahrenfaktor werden, das weiß Frank Schönmetzler vom BRK Oberallgäu.
So entsteht eine Pilzvergiftung
Sowohl durch den Verzehr von giftigen als auch von verdorbenen Pilzen kann man sich eine Vergiftung zuziehen. Die Symptome reichen hier von Magenschmerzen und Übelkeit bis hin zu tödlichen Organversagen. Wie schlimm diese auftreten, hängt dabei von der Menge ab, die zu sich genommen wurde. Es können hierbei eine ganze Reihe an Symptomen auftreten.
Wie erkenne ich eine Pilzvergiftung?
Für Laien ist eine Pilzvergiftung sehr schwierig zu erkennen, es kann hierbei zu folgenden Indikatoren kommen:
- Übelkeit / Erbrechen
- Bauchschmerzen / Durchfall
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Kreislaufprobleme
- Halluzinationen
- Schweißausbrüche, Hitzegefühl
- beschleunigter Puls
- Blutdruckabfall
- erweiterte Pupillen, Sehstörungen
- tränende Augen und erhöhter Speichelfluss
- Krampfanfälle / Halluzinationen
- Bewusstlosigkeit
Vorsicht auch bei essbaren Pilzen
Auch genießbare Pilze können Beschwerden nach dem Verzehr hervorrufen. In der Medizin nennt man das eine „unechte Pilzvergiftung“. Hervorgerufen werden diese, wenn essbare Pilze verdorben, oder roh, verspeist wurden. Auch diese Zufuhr führt zu Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen. Wurden rohe Pilze verspeist, können blutiger Stuhl und Nierenschmerzen auftreten.
So beugen sie eine Pilzvergiftung vor:
Auch erfahrene Sammler sollten nur Wildpilze verspeisen, die sie auch sicher zuordnen können. Erst, wenn die Bestimmung sicher ist, sollte an die Pfanne gedacht werden. Auch bei Zuchtpilzen sollte die Frische und das Aussehen überprüft werden. Die Lagerung spielt hier ebenfalls eine große Rolle. Es sollte darauf geachtet werden, dass die kühl und dunkel ruhen und nach wenigen Tagen verzehrt werden. Bei Auffälligkeiten sollte auf den Genuss verzichtet werden.
Älteren und kranken Personen sowie Kindern wird generell vom übermäßigen Pilzkonsum abgeraten. Die Folgen einer echten oder unechten Pilzvergiftung können sich hier deutlich schlimmer auf den Körper auswirken als bei einem gesunden Erwachsenen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Es gibt keine Hausmittel, die bei einer Pilzvergiftung vernünftig wirken! Kontaktieren Sie deswegen auch bei dem geringsten Verdacht den Notruf (112) und, je nach medizinischer Einschätzung, die Giftzentrale (089 – 19240). Wenn noch Pilzreste vorhanden sind, sollten diese sichergestellt und dem Rettungsdienst mitgegeben werden. Wenn im schlimmsten Fall die Atmung oder der Puls aussetzen sollte, beginnen sie umgehend mit der Wiederbelebung (30x Herzdruckmassage, 2x Beatmung im Wechsel).
Um in Notfällen effektiv helfen zu können, empfiehlt das BRK eine regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse. Nähere Informationen zu Kursen in Kempten und dem Oberallgäu finden Sie unter https://www.kvoberallgaeu.brk.de/