Tipps und Fakten rund um die 112
Informationen des BRK Oberallgäu zum Tag des Notrufs
Den Notruf, also Rettungsdienst und Feuerwehr, erreicht man in Deutschland sowie in der gesamten EU über die kostenfreie Telefonnummer 112. Anlässlich des europäischen Tages des Notrufs – dieser ist passender Weise am 11.2. - hat Peter Fraas, Rettungsdienstleiter des BRK Oberallgäu, einige interessante Fakten und hilfreiche Tipps rund um den Notruf parat.
Wenn es brennt, bei einem schweren Unfall, wenn sich eine Person schwer verletzt hat oder ein anderer medizinischer Notfall vorliegt, zum Beispiel bei Atemnot, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei starken Blutungen, einem Stromunfall, Leblosigkeit oder Ähnlichem, sollte man schnellstmöglich einen Notruf tätigen. Rettungsdienst und Feuerwehr erreicht man unter der Telefonnummer 112. Diese Nummer gilt nicht nur in Deutschland, sondern in allen Mitgliedstaaten der EU sowie in 16 weiteren europäischen Staaten. Um sich die Nummer zu merken, gibt es verschiedene Eselsbrücken, zum Beispiel „1 + 1 = 2 - Hilfe kommt herbei!“
„Wer die 112 wählt, landet sofort bei der so genannten Integrierten Leitstelle, abgekürzt `ILS´. Diese wird in Kempten von der Stadt Kempten betrieben. Dort laufen alle Notrufe aus einer bestimmten Region zusammen“, erklärt Peter Fraas. „Handelt es sich um einen medizinischen Notfall, wird noch während des Anrufs die nächstgelegene Rettungswache alarmiert. Je nachdem, was passiert ist, werden dann einer oder mehrere Rettungswagen, gegebenenfalls auch ein Notarzt oder der Rettungshubschrauber zum Unglücksort geschickt.“
Wichtig sei es, als Anrufer genau zuzuhören und die Fragen des Mitarbeiters am Apparat zu beantworten, betont er. Dabei handelt es sich um die berühmten „W-Fragen“, also: Was ist passiert? Brennt es? Gab es einen Unfall o.Ä.? Welche Verletzungen können Sie erkennen? Wo soll der Rettungsdienst hinkommen? Wie lautet die Adresse und das Stockwerk bzw. wo genau ist die betroffene Person anhand von leicht erkennbaren oder bekannten Fixpunkten zu finden? Peter Fraas: „Sinnvoll ist es, eine Person gut sichtbar am Straßenrand zu postieren. Er oder sie soll die ankommenden Retter auf sich aufmerksam machen und schnellstmöglich zum Unglücksort führen. So wird keine wertvolle Zeit mit der Suche verschwendet.“ Wie viele Personen sind verletzt? Wer ist der Anrufer – bitte geben Sie Ihren Namen an. Warten Sie dann auf die Anweisungen der Leitstelle und befolgen Sie diese. Legen Sie erst auf, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
Peter Fraas: „In Bayern müssen die Einsatzkräfte nach Möglichkeit eine Hilfsfrist von 12 Minuten einhalten, das heißt, sie sollten innerhalb von 12 Minuten nach dem Notruf am Ort des Geschehens eintreffen. Es kann sein, dass Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes selbst Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen müssen, wie etwa eine Herzdruckmassage. In einem solchen Fall gibt der Mitarbeiter am Telefon Ihnen gegebenenfalls Anweisungen, was Sie genau zu tun haben.“
Übrigens: Den Notruf absichtlich aus Spaß oder als Telefonstreich anzurufen, ist nicht lustig, sondern strafbar!
Dem Verursacher droht eine Geldstrafe oder Gefängnis bis zu einem Jahr. Wenn man sich jedoch nur versehentlich vertippt hat, ist das nicht strafbar. „Legen Sie in diesem Fall bitte nicht einfach auf, sondern erklären Sie dem Mitarbeiter der Leitstelle, dass es sich um ein Missgeschick gehandelt hat“, rät Fraas. Und noch einen Rat hat der Experte parat: „Auf jedem Handy oder Smartphone befindet sich eine Notruftaste bzw. ein Notruf- oder SOS-Button. Schauen Sie sich genau jetzt einmal an, was Sie an Ihrem Gerät tun müssen, um zu diesem Button zu gelangen. Im Stress eines Notfalls können sich diese Sekunden, in denen Sie nicht erst suchen müssen, als lebensrettend erweisen.“