„Viele Bereiche des öffentlichen Lebens würden kollabieren“
Alexander Schwägerl vom BRK Oberallgäu würdigt ehrenamtliches Engagement

Am 5. Dezember wird alljährlich der Internationale Tag des Ehrenamtes begangen. „An diesem Tag möchten wir all denjenigen von Herzen danken, die so viel mehr tun als sie müssten und dafür keinerlei Gegenleistung erwarten“, erklärt Alexander Schwägerl, Kreisgeschäftsführer des BRK Oberallgäu. „Das Ehrenamt und alle, die es mit so viel Engagement, Herz und Selbstlosigkeit ausüben, gehören zu den zentralen Stützen unserer Gesellschaft.“
„Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne die große Unterstützung durch Ehrenamtliche schlichtweg kollabieren“, betont Alexander Schwägerl. „Lebensrettende Dienste, die uns selbstverständlich erscheinen, wie etwa Rettungsdienst oder Feuerwehr, sowie zahlreiche weitere wichtige Hilfsangebote würden ohne die Ehrenamtlichen schlichtweg zusammenbrechen“, gibt er zu bedenken. Auch im Roten Kreuz seien die Ehrenamtlichen von unschätzbarem Wert - sei es im Rettungsdienst und Krankentransport, im Sanitätsdienst bei großen Veranstaltungen, bei der Wasserwacht, dem Jugendrotkreuz und in der Erste-Hilfe-Ausbildung, bei Blutspendeterminen, in den Kleider- und Tafelläden und der Wärmestube, in den Rettungshunde- und Motorradstaffeln, der Wasserwacht und der Krisenintervention, im Bevölkerungsschutz und der Katastrophenhilfe und vielem mehr. Das BRK Oberallgäu habe das große Glück, von rund 2.000 Ehrenamtlichen unterstützt zu werden. Sie alle seien bereit, sich, falls nötig, entsprechend aus- und weiterzubilden und ihr Wissen, ihre Zeit und ihre Kraft zum Wohle aller einzusetzen. „Dieses Engagement zu Gunsten der Bevölkerung ist heutzutage alles andere als selbstverständlich und verdient höchsten Respekt und Anerkennung“, findet Schwägerl.
Leider nehme die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, insgesamt ab. „Die Gründe dafür liegen wohl in den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, dem ständig wachsenden Druck am Arbeitsplatz, der Gleichgültigkeit vieler Menschen gegenüber der sozialen Gemeinschaft und letztlich auch an der mangelnden Anerkennung des Ehrenamtes“, vermutet er. „Das ist sehr schade, denn Ehrenamt ist keine Einbahnstraße. Man bekommt so viel zurück: Gemeinschaft und Freundschaft im Team, Spaß an einer sinnvollen Tätigkeit und ganz viel Dankbarkeit von den Menschen, denen man geholfen hat.“ Er fordert: „Die Politik müsste dringend Impulse setzen, um das Ehrenamt spürbar aufzuwerten.“