Was tun, wenn Familienmitglieder und Bekannte dement werden?
Gesprächskreis des BRK für Betroffene in Oberstdorf
Demenz ist eines der großen Schreckgespenster unserer Zeit. Fast jeder von uns kennt Frauen und Männer, die erkrankt sind, seien es Familienmitglieder, Nachbarn, Freunde oder Bekannte. Manchmal machen sich die Veränderungen schleichend bemerkbar, in anderen Fällen geht es ganz schnell. Eines ist ihnen allen gemeinsam: Die Verunsicherung und Hilflosigkeit im Umfeld ist meist groß
Hört man sich im Bekanntenkreis einmal um, erhält man oftmals Aussagen wie: „Unser Nachbar klingelt nachts bei uns und weiß nicht mehr warum“, „Meine Tante hat mich beim letzten Treffen gefragt: `Wer sind Sie denn?´“, „Der Opa meiner Freundin räumt immer seine Brille in den Kühlschrank“, „Neulich an der Kasse im Supermarkt habe ich eine Dame beobachtet, die mit einem 50-Euro-Schein einen Liter Milch bezahlt hat, die kam mir so komisch vor.“ Astrid Küchle kennt solche Erzählungen. Sie ist Demenzberaterin und Leiterin der Kontaktstelle Demenzhilfe Allgäu des BRK in Oberstdorf. „Viele Angehörige oder indirekt Betroffene fühlen sich mit ihren Sorgen und Nöten ganz allein“, bedauert sie. Die Menschen würden händeringend Antworten suchen auf Fragen wie: „Wie erkenne ich demenzielle Veränderungen?“, „Was tue ich, wenn ein naher Angehöriger die Diagnose Demenz erhält?“, „Wie kann ich mich auf das was dann kommt vorbereiten?“, „Wer hilft uns, wer weiß Rat und wie gehe ich selbst mit schwierigen Situationen um?“
Auf all diese Fragen und mehr versuchen Astrid Küchle und ihr Team Antworten zu geben. „Wir laden alle Interessierten ganz herzlich zu unserem Demenzgesprächskreis ein. Am Donnerstag, den 27. Februar kann sich jeder der mag um 15 Uhr im Stüble des BRK Haus der Senioren in der Holzerstraße 17 in Oberstdorf ganz unverbindlich über dieses Angebot informieren und sich gerne auch mit anderen Betroffenen austauschen“, erläutert sie. Der Gesprächskreis soll dann regelmäßig weiter stattfinden, immer am letzten Donnerstag im Monat zur gleichen Zeit am selben Ort. „Wir sprechen im kleinen Kreis über Sorgen, Probleme, Fragen und Neuigkeiten. Dieser Austausch wird von den Betroffenen als große Hilfe in dieser emotional sehr schwierigen Zeit angesehen.“
Wer noch weiter gehen möchte, hat die Möglichkeit, im BRK Haus der Senioren eine Schulung zum Demenzbegleiter zu absolvieren. „Der Kurs richtet sich an Angehörige, Interessierte und natürlich auch Menschen, die sich ehrenamtlich als Demenzbegleiter engagieren möchten“, erläutert Astrid Küchle. „Sie lernen im Lauf von 10 Nachmittagen viel Wissenswertes über die Betreuung und Versorgung Pflegebedürftiger, die zielführende Kommunikation, Entlastungsangebote, Pflegeversicherung und vieles mehr.“ Der nächste Kurs beginnt am 16. März 2020 und findet immer montags von 14–17 Uhr statt (Informationen und Anmeldungen unter 08322- 979934).
Weitere Informationen erhalten Sie unter https://www.kvoberallgaeu.brk.de/angebote/alltagshilfen/demenzhilfe-allgaeu.html