Dem Arbeitskräftemangel entgegentreten – aber mit einer ganzheitlichen Lösung
BRK Oberallgäu fordert leichteren Einstieg in SAGE-Berufe für Jung und Alt
Neben der Pflege fehlen auch anderen Bereichen der Wohlfahrtspflege Arbeitskräfte. Deshalb braucht es eine ressortübergreifende, ganzheitliche Lösung. Die Politik muss die Berufe attraktiver machen und den Einstieg erleichtern, fordert der BRK-Kreisverband Oberallgäu anlässlich der Bundestagswahlen.
Eine ganzheitliche Lösung verhindert außerdem, dass die Facharbeiter und -arbeiterinnen zu anderen Arbeitsfeldern innerhalb des Sektors abwandern. Konkret schlägt der BRK-Kreisverband Oberallgäu eine Offensive für die sozialen und gesundheitlichen Berufe (SAGE-Berufe) vor, wie sie bei MINT-Berufen bereits üblich sind. Insbesondere sollte eine Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsstrategie entwickelt werden.
Apropos Ausbildung: Die SAGE-Berufe müssen insbesondere für junge Menschen attraktiv werden. Dafür muss dem Nachwuchs verdeutlicht werden, welche Vielfalt und Karrieremöglichkeiten die Berufe bieten. Das gelingt am besten, wenn Allgäuer Arbeitgeber sich künftig in allen Absolventenklassen vorstellen dürfen. Der Fokus wird dabei auf die Bedürfnisse junger Menschen gelegt. Etwa auf die Qualifikationen für spätere Ausbildungswege oder der Möglichkeit von kürzeren und flexibleren Einsätzen sowie auf die bundesweiten Angebote.
Doch nicht nur der Einstieg für junge, sondern auch für ältere Menschen soll leichter werden. Bereits jetzt erprobt das DRK (Deutsche Rote Kreuz) mit sogenannten Orientierungskursen den Quereinstieg in soziale Berufe. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesagentur für Arbeit können dabei folgendermaßen unterstützen:
Ausbildungs- und Umschulungskosten für SAGE-Berufe übernehmen
- Das Programm „Jobstarter plus“ auf Einsatzfelder der Freien Wohlfahrtspflege ausweiten
- Quereinstiegsmöglichkeiten gekoppelt an Nachqualifizierungsangebote ausbauen
- Ausländische Qualifikationen vermehrt anerkennen und interessierte Ausländer bereits vorher integrieren
Fotos
Eine FSJlerin im Seniorenheim. Um mehr junge Menschen zu erreichen, sollten sich Arbeitgeber in allen Absolventenklassen vorstellen.
Bild: Jörg F. Müller, DRK
Der BRK-Kreisverband Oberallgäu fordert, dass eine Offensive für die sozialen und gesundheitlichen Berufe (SAGE-Berufe) einberufen wird, wie sie bei MINT-Berufen bereits üblich ist.
Bild: Brigitte Hiss, DRK