Einführung neuer EKG-Geräte im Rettungsdienst des BRK Oberallgäu
Rettungsdienstleiter Peter Fraas erläutert die Hintergründe
Hans-Peter H. spürt plötzlich einen stechenden Brustschmerz und bricht kurze Zeit später bewusstlos zusammen. Seine Ehefrau reagiert umgehend, alarmiert den Rettungsdienst und leitet Erste-Hilfe-Maßnahmen ein, die sie kürzlich beim Roten Kreuz erlernt hat. Sie beginnt mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung und führt diese fort, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Die Notfallsanitäter finden einen bewusstlosen Mann auf, der einen schockwürdigen Herzrhythmus aufweist. Nach sofortiger Anlage der Defibrillationselektroden erfolgen mehrere Schocks, das Herz stabilisiert sich und der Patient kann schnellstmöglich einem Herzkatheter in der Klinik zugeführt werden. Dort wird er bereits erwartet, erfolgreich mit zwei Stents behandelt und kann nach wenigen Tagen auf der Intensivstation in die Rehabilitation entlassen werden.
Die schnelle Reaktion von Frau H. und der Notfallsanitäter vor Ort waren entscheidend für das Überleben von Hans-Peter H., der nach seiner erfolgreichen Behandlung und Rehabilitation bald wieder genesen ist.
„In vielen Notfällen wie diesem ist Zeit ein kritischer Faktor“, betont Peter Fraas, Leiter des Rettungsdienstes des BRK KV Oberallgäu. „Jeder Handgriff muss sitzen, und eine schnelle und erfolgreiche Laienreanimation kann Folgeschäden verhindern.“
Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, wurden in den letzten Monaten die vorhandenen EKG-Geräte in ganz Bayern durch moderne Modelle ersetzt - so auch im Rettungsdienst des BRK Oberallgäu. „Diese neuen EKG-Geräte ermöglichen eine ununterbrochene Echtzeit-Aufzeichnung und die schnelle Übermittlung lebenswichtiger Daten an medizinische Einrichtungen und den Telenotarzt. Dies ist besonders wichtig, da die Telemedizin eine zunehmend wichtige Rolle im Rettungsdienst einnimmt“, so Peter Fraas weiter. „Für den Betrieb eines Telenotarztes, der auch im Allgäu eingeführt werden soll, ist es unabdingbar, dass Daten in Echtzeit und vollständig an den entsprechenden Stellen ankommen!“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im BRK Kreisverband Oberallgäu absolvierten bereits eine gründliche Schulung in die Bedienung der neuen Geräte. Sie sind somit bestmöglich auf kommende Einsätze vorbereitet.