Rotes Kreuz Oberallgäu bildet Kriseninterventionsteams über die Landesgrenzen hinaus fort
Der BRK Kreisverband Oberallgäu veranstaltete in Kempten eine Vortragsreihe zum Thema Management bei besonderen Einsatzlagen für Mitarbeiter im Fachgebiet Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Dazu konnten hochrangige Referenten gewonnen werden.

Anschläge in Brüssel, Paris, Berlin und München haben in der Vergangenheit eindrücklich gezeigt, dass sich die Einsatzkräfte auf besondere Schadenslagen wie Terroranschläge und Amoktaten vorbereiten müssen.
Dies betrifft nicht nur die Kräfte der Polizei, des Rettungsdienstes und der Feuerwehr, sondern auch diejenigen, die sich um eine Vielzahl unverletzter Betroffener, Angehörige und nicht zuletzt um die Einsatzkräfte selbst kümmern müssen.
Dies hat das PNSV-Leitungteam des Roten Kreuzes Oberallgäu unter Leitung von Julia Rebuck und Lisa Forstmaier veranlasst, ein Symposium zu organisieren. Die rund 80 Teilnehmer setzten sich aus Helferinnen und Helfern verschiedener Kriseninterventionsteams (KIT) aus Bayern, Baden-Württemberg, der Schweiz und Lichtenstein sowie Vertreter der Polizei, der Feuerwehr und der Rettungsdienste, der Stadt Kempten und des Landratsamtes Oberallgäu zusammen.
Julia Rebuck übernahm kurzfristig den Part „Theoretische Hintergründe zu besonderen Bedrohungslagen“ für Herrn Dr. Martin Weber vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz, der krankheitsbedingt absagen musste.
Stefan Scholl von der Polizeiakademie Hessen stellte das Betreuungskonzept der hessischen Polizei vor.
Stephan Rudolf, Branddirektor und Örtlicher Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr München informierte eindrücklich über den Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum am 22. Juli 2016 und zeigte hautnah ein Bild von den Besonderheiten und Herausforderungen eines solchen Ereignisses.
Frau Andrea Walraven, Psychotraumatologin und Fachberaterin PSNV zeigte in ihrem Vortrag „PSNV-spezifische psychologische Hintergründe bei besonderen Schadenslagen“ auf und berichtete auch über Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Ausland.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Veranstaltung, die in Kooperation mit der Hochschule Kempten und der Fakultät für Soziales und Gesundheit stattfand, ein voller Erfolg war und bedankten sich für den großartigen und informativen Tag.
„Wir wollten den Teilnehmenden einen Blick über den Tellerrand ermöglichen und dabei den PSNV-Bezug darstellen, dies sei auf jeden Fall gelungen“ so Julia Rebuck.
Fragen zu dem Thema, oder Interessenten an der Mitarbeit in den lokalen Kriseninterventionsteams in Kempten oder im Oberallgäu können sich unter kid(at)brk-oberallgaeu.de bzw. www.kid-oberallgaeu.de gerne melden.